Dalmatinska fjaka

Hrvatski pjesnik Jakša Fiamengo rekao je da je fjaka specifično stanje uma i tijela. ‘To je poput slabe nesvijesti’, napisao je, ‘Država za sebe ili – ako hoćeš – duboko u sebi, posebna vrsta opće nepokolebljivosti, pospanost i ukočenost, umor i ravnodušnost prema svim važnim i pomoćnim potrebama , letargičan stupor i opća pasivnost na putu prema sveukupnom ništavilu. Osjećaj vremena postaje izgubljen, a njegova inertnost i tjeskoba daju dojam laganog trenutka. Preciznije: pola negdje i pola nigdje, uvijek nekako u međuvremenu.’

Der kroatische Dichter Jakša Fiamengo sagte, dass Fjaka ein spezifischer Zustand von Körper und Geist ist. „Es ist wie eine schwache Bewusstlosigkeit“, schrieb er, „ein Zustand für sich selbst oder – wenn Sie so wollen – tief im Inneren, eine besondere Art von allgemeiner Standhaftigkeit, Schläfrigkeit und Steifheit, Müdigkeit und Gleichgültigkeit gegenüber allen wichtigen und Hilfsbedürfnissen, lethargischer Betäubung und allgemeiner Passivität auf dem Weg in Richtung totales Nichts. Das Zeitgefühl geht verloren und seine Trägheit und Angst erwecken den Eindruck eines leichten Moments. Genauer gesagt: halb irgendwo und halb nirgendwo, immer irgendwie in der Zwischenzeit.“

Quelle: Vinarija Vidović

Ovo je prava definicija „fjake“ FJAKA = psihofizičko stanje prilikom težnje ni za čime. Učestala je greška zamijeniti fjaku s lijenošću. Za razliku od ove potonje, fjaka je uzviseno stanje uma i tijela kojem teži cijelo čovječanstvo. Dok u Indiji i drugdje fjaku postizu dugogodišnjim izgladnjivanjem i meditacijom, u Dalmaciji ona je jednostavno Božji dar.

Es ist ein häufiger Fehler, „fjaka“ mit „Faulheit“ zu übersetzen. Im Gegensatz zu letzterem ist Fjaka der erhabene Zustand von Geist und Körper, den die ganze Menschheit anstrebt. Während in Indien und anderswo fjaka durch jahrelanges Hungern und Meditieren erreicht wird, ist es in Dalmatien einfach ein Geschenk Gottes.

Quelle: MOJ Mural

Kroatien & Kataster

Beim Erwerb eines Grundstückes in Kroatien fallen der Interessentin oder dem Interessenten z.B. in den Anzeigen unter njuskalo.hr sofort die Bemerkungen „Vlasništvo uredno 1/1“ oder einfach „1/1“ auf.

Im Gegenzug sind der Absatz „u postupku rješavanja vlasništva“ (im Prozess der Auflösung des Eigentums) in der Anzeige oder ein Eintrag im „Izvadak iz zemljisne knjige“ (Landzertifikat) des „država geodetska uprava“ (Katasteramt) mit dem Inhalt „…pokretanja i otvaranja pojedinačnog ispravnog postupka predlagatelja …, a glede nekretnine označene kao čest. zgr. …“ (die Eintragung im Kataster auf nur einen Eigentümer ist am Gericht beantragt) in Kroatien nicht unüblich.

Das liegt daran, dass bei einem 100 m² Grundstück mit einem stara kamena kuća, also einem alten Steinhaus mit teilweise unter 50 m² Wohnraum, erstaunlich viele Besitzer eingetragen sein können, mit Besitztumsanteilen wie 1/18 usw., und der Hof vor dem Haus und der Garten dahinter wieder anderen Besitzern gehören. „1/1“ heißt demnach, dass es einen – und nur einen – rechtmässigen Besitzer – und damit Vertragspartner beim Verkauf – gibt.

Hintergrund dazu ist das Realerbteilungsrecht – oder schlicht: die Realteilung – seit dem späten Ende der Adelsherrschaft. Durch die Aufteilung der Liegenschaften zu gleichen Teilen an die Nachfahren und dem tief in den Kroaten verwurzelten katholischen Glauben und der Liebe zu zahlreichen Kindern wurden Grundstücke so klein, dass man sich nicht um die Abwicklung der Erbschaften kümmerte – oft über Generationen hinweg!

Dazu kommt, dass sich Kroatien seit Jahren schon allein aus dem Wunsch, der Europäischen Union beitreten zu wollen, um eine Wiederherstellung klarer Besitzverhältnisse bemüht. Damit sind die Gerichte auch nach dem EU-Beitritt noch überbeschäftigt. Nicht besser macht das die wechselhafte Geschichte des Landes, die zahlreiche Kroaten über die ganze Welt verteilt hat.

Sowohl stapelweise Lektüre als auch ganze Horden von Anwälten beschäftigen sich damit, wie man den an der Landfläche gemessen vergleichsweise wenigen Kroaten den Besitz von Haus, Hof und Land „richtig“ abkauft. Mitreißende Geschichten für Mit-Reisende finden sich zudem auf youtube.com. Zwei Empfehlungen aus eigener Erfahrung gebe ich gerne weiter:

  • Online-Blog der „expats“ Sarah-Jane und Mate Begonja aus Australien: Chasing the donkey
  • „Lavender, Dormice and a Donkey Named Mercedes: A Decade of Expat Living on Hvar“ – ein sehr unterhaltsames Buch von Paul Bradbury über seine Auswanderung von Manchester nach Jelsa (Insel Hvar). Paul schreibt aktuell Blogeinträge unter total-croatia-news.com

Kuna, Gebühren und DCC

Vorsicht Nepper, Schlepper, Bauernfänger!
(Quelle: www.deutscheskonto.org)

Ein Umtausch der eigenen Währung in die in Kroatien trotz EU-Mitgliedschaft noch sehr viel gebräuchlichere Landeswährung Kuna bietet den verschiedensten Geldinstituten zahlreiche Gelegenheiten, der unwissenden Menschheit Servicedienstleistungen unterzujubeln.

Neben den zwischen den Geldinstituten üblichen Gebühren, die man der Bank als Kunde freundlicherweise abnimmt, hängt vor allem das Damoklesschwert „Dynamic currency conversion“ über jeder Transaktion, sowohl am Bankautomaten als auch bei Bezahlung mit Plastikkarte im Geschäft.

Wichtig zu erwähnen ist, dass nicht die Kroaten an sich versuchen, sich mit solchen Methoden Geld zu ergaunern, sondern die Geldinstitute!

Beim Zahlen mit EC- oder Kreditkarte muss man prinzipiell nur darauf achten, dass der Betrag in der Landeswährung abgerechnet wird, nicht in Euro. Und darauf kann man auch unmittelbar nach dem Bezahlvorgang im Geschäft noch bestehen und ggf. eine Stornierung der Euro-Transaktion und anschliessende Neuabwicklung in Kuna („HRK“) vornehmen lassen – das weiß das Personal teilweise nicht. Diese Möglichkeit am Kartenlesegerät bzw. in der Software muss aber dem Ladeninhaber, Hotelier usw. zwingend vom Dienstleister hinter dem Kartenleser zur Verfügung gestellt werden; zur Not bleibt nur, die Geschäftsführerin bzw. den Geschäftsführer zu rufen.

Anders sieht es aus am Geldautomaten. Vor ein paar Monaten wurde man am „ATM“ („cash machine“) noch deutlich gefragt, ob man den „garantierten Wechselkurs“ oder den „Tageskurs“ wählen möchte. Ersteres ist die Verbrämung der „Servicedienstleistung“ DCC (dynamic currency conversion) des Unternehmens, welches den Automaten betreibt. Letzteres ist der zum Einlöse-Zeitpunkt gültige Wechselkurs der eigenen Bank. Dieser ist immer besser als der zur Vergütung der Servicedienstleistung des Umtausches mit zusätzlichen Prozenten versehene „garantierte Wechselkurs“.

Mittlerweile unverschämt stellen sich mit dieser Dienstleistung am ATM insbesondere die OTP Bank oder Euronet dar: die Menüführung gaukelt bis zuletzt vor, dass es keine Alternative zur DCC gäbe – mit aktuell 12,99% Aufschlag! Es müssen explizit mehrmals die wie auch immer formulierten, teils mit Warnungen versehenen Vorschläge abgelehnt werden, um den gewünschten Kuna-Betrag ohne diese zusätzlichen horrenden Aufschläge zu erhalten. Die Aufschläge werden selbstverständlich auch nicht explizit deklariert, sondern verstecken sich auf dem Bildschirm hinter einem enorm schlechten Wechselkurs, der die Kosten dieser ungewollten Dienstleistung je nach gewünschtem Geldbetrag in den aktuellen Wechselkurs einrechnet. Das sind versteckte Gebühren, selbst wenn auf dem Automaten-Bildschirm eine Zeile mit „0,00 % Provision“ oder ähnlichem aufgeführt werden sollte – die Bank lügt!

Das ist bei 1.000,- Euro gleich mal ein ca. 140,- Euro teueres Geschenk an die armen, automatisierten und systemimanenten Bankinstitute!

Nepper, Schlepper, Bauernfänger: darauf herein zu fallen ist natürlich sehr bedauerlich und es gibt keine Möglichkeit, sich im Nachhinein dagegen zu wehren. Diese Geldmacherei trübte bereits in unzähligen Fällen einen ansonsten entspannenden Aufenthalt unter den durchwegs freundlichen Kroaten.

Deswegen der Tipp, sollte der Automat partout nicht zum fairen Kurs (seit Jahren immer rund um 1 Euro : 7,5 Kuna) die Scheine der Landeswährung ausspucken wollen: Umrechungen am Automaten vermeiden! Nicht umsonst bieten Wechselstuben, Kioske uva. den Umtausch von Euro in Kuna zu einem wesentlich faireren Kurs an.

Auf die Frage an meinen Berater bei unserer Hausbank, ob denn in meinem Fall nicht statt den 479,42 Euro lieber die 3.200 HRK an die OTP Bank Split übergeben werden können, kam folgende Antwort:
Du bist nicht der Erste und Einzige, dem so hohe Umrechnungskosten oder Gebühren von ausländischen Banken belastet werden. Ich finde das auch nicht seriös. Es wirkt auf mich so, als ob fremde Banken in Reisegebieten daraus ein „Geschäftsmodell“ entwickelt haben.
Die 3.200 kuna an die OTP zu übergeben, ist sicher von hier aus nicht möglich. Das sind alles automatisierte Zahlungsvorgänge (viele tausende Buchungen je Tag). Wie soll ich hier eingreifen?
Bitte lass Dir dadurch den Urlaub nicht verderben.
Genieße die Zeit und erhole Dich gut.

Auf die 479,42 Euro kamen ein Karten-Entgelt von 4,79 Euro und ein „Entgelt GA 4,39 Euro“ dazu. Das macht dann einen Umtauschkurs von 6,549324601 statt den von der OTP Bank angegebenen 7,497626. Das sind ein Wertverlust von 61,80 Euro bei 3.200 HRK – bei einem Abhebe-Vorgang, wie er an nur einem Automaten an einem Tag einige hundert Male passiert – fair geht vor? Vertrauen Sie keiner Bank, an der Sie nicht selbst beteiligt sind!