Vis nach Komiža

Eine schöne Tour ist die Wanderung von Vis über die Inselberge auf die andere Seite nach Komiža. Sie verbindet die zwei wichtigsten bzw. bekanntesten und beliebtesten Orte der Insel. Startpunkt ist die Hauptstraße in Richtung Komiža am Ortsausgang von Vis.
Nach dem morgendlichen Frühstück und einem köstlichen Kaffee auf der Riva von Vis starten wir der Hauptstraße entlang ortsauswärts. Bereits hier sind Markierungen gut sichtbar angebracht und nach einigen Minuten erreicht man einen von der Straße abzweigenden Forstweg bergauf in Richtung Inselwald.
Es sei bemerkt, dass die Zeitangaben der meisten Routen auf den Schildern (wie oben) etwas zu knapp bemessen sind, will man die Tour genießen und nicht Joggen gehen. Als Fotoliebhaber macht es Sinn eine Stunde als anderthalb Stunden zu einzuplanen.
Zunächst führt der Weg schräg zur Straße nach Komiža stetig bergauf und es eröffnen sich Perspektiven vom Ort Vis, die man so noch nicht kannte, wenn man in der Bucht „Viška luka“ unterwegs war. Schließlich weiter bergauf nach einigen Biegungen verdichtet sich der Wald ein wenig und Vis ist hinten nicht mehr zu sehen.
Nun schlängelt sich der Weg längere Zeit hinauf und hinunter durch die bewaldeten Berge ins Inselinnere. Hin und wieder eröffnen sich Blicke auf die Adria, auf der man aus der Ferne winzige weiße Punkte ausmachen kann. Es sind zahlreiche Boote auf Seegelturn.
Hin und wieder sind auf der Route Olivenheine und andere bewirtschaftete Flächen zu bestaunen, wenn sich der Wald mit Kulturlandschaft mischt. Einsame Häuschen entlang des Weges geleiten einen schließlich zum kleinen Inselort Žena Glava, von dem man einen fantastischen Rundblick auf das kleine Tal gegenüber und auf die Weite der Adria hat.
Nach einer ausgedehnten Pause im Schatten und einer kleinen Stärkung während des Genießens der wunderschönen Landschaft, führt der Weg weiter zwischen ein paar Häusern hindurch auf einen kleinen steinigen Pfad aufwärts in Richtung Inselgipfel des Hum. Der ortsansässige Mischlingshund war nicht erfreut beim durchqueren der engen Gassen hinauf auf den Pfad.
Den Ort Žena Glava hinter uns gelassen geht es steil und steinig hinauf, den Gipfel und die schönen Szenerien im Seitental vor Augen. Immer wieder beeindruckt davon, wie viele Steine zur Seite geschafft werden mussten über die Jahrhunderte, um dort vernünftig Landwirtschaft betreiben zu können. Immer wieder ein Mäuerchen.
Nun gegen Mittag brennt die Sonne, weshalb es sich empfiehlt immer eine Kopfbedeckung, ein kleines Handtuch und reichlich Wasser im Gepäck zu haben. Die Kraft der Sonne in Dalmatien ist nicht zu unterschätzen, egal zu welcher Zeit im Jahr. Wieder ein kleines Trinkpäuschen, denn ein wunderschöner Schmetterling grüßt und wünscht Glück.
In der Mittagshitze etappt man sich hin und wieder bei dem Gedanken: „Warum tu ich mir das an?“ Jedoch entschädigt die Naturgewalt und die Schönheit der Tour für all die Strapazen in der Mittagssonne und hin und wieder spendet eine Wolke Schatten im Vorbeiziehen vor Mitleid. Immer weiter und lange zieht sich der Weg hinauf mit herrlichen Weitblicken ins Blau des Meeres.
Ein weiterer kleiner Bewohner der Insel, ein Freund der Sonne, genießt sein Sonnenbad entlang des Weges hinauf auf den Hum. Jetzt ist es nicht mehr all zu weit zum Zwischenziel, dem Gipfel mit seiner kleinen Kapelle und dem „Wahnsinnsblick“, so denkt man.
Endlich! Angekommen auf dem Berg bei der kleinen Kapelle „Sveti Duh“! Man kann sich gar nicht satt sehen an der fantastischen Aussicht auf Komiža, die weitläufige Bucht und das offene Meer. Hier am Horizont lässt sich an manchen Tagen Italien erahnen, bei absolut klarer Sicht. Nun ist es auch Zeit für das „Siegesbier“ und ein kleines Päuschen, bevor nach Komiža auf kleinem steinigen Serpentinenpfad abgestiegen wird.
Nach dem „Siegespäuschen“ ein kleiner Eintrag im Gipfelbuch in der Kapelle und weiter gehts dem Pfad entgegen bergab, dessen Beginn links unterhalb von „Sveti Duh“ ist. Langsam kommen Gedanken von leckeren Fischgerichten in den Sinn, die es aber leider erst weit über 500 Höhenmeter tiefer in Küstenort zu schlemmen gibt.
Auf dem Weg runter, herrliche Blicke auf die Insel Svetac (links oben am Horizont) und immer mehr detailreiche Szenarien auf Komiža und die Berge rund um. Dort unten, so denkt man, wartet der Fisch.
Beeindruckende Blicke auf die Stadt und dem Hafen. Man erreicht schließlich am Ende des Pfades die Straße nach Komiža, die weiter unten interessante Perspektiven auf das Franziskanerkloster „Sv. Nikola“ zu bieten hat, das über dem Küstenstädtchen im Berg zwischen Olivenhainen tront. Nun noch die Serpentinen hinunter, der Fisch wartet schon.
Weitere kleine Päuschen zum Zwecke des Fotografierens, denn solch Kulisse bietet sich selten von Stadt und Umgebung.
Komiža von oben! Von hier kann man schon das Labyrinth der wunderschönen alten Gässchen des historischen Ortes erahnen. Nicht mehr lange, bis das Meer mit seinem kristallklaren Wasser erreicht ist, in dem „unser“ Fisch schwamm.
Schließlich angekommen, muss der Hunger noch warten. Eine kleine Tour durch die Gassen der Stadt mit ihrem Naturhafen ist gern auf sich genommene Pflicht, bevor es dem Fisch an den Kragen geht.
Nachdem die Neugierde halbwegs befriedigt ist, trotz guter Kenntnis vom Ort nach Jahren, gewinnt der Hunger die Uberhand und es ist Zeit zum Schlemmen.
Und doch länger geblieben als gedacht! Es war wieder so schön und lustig bei den positiv verrückten Menschen von Komiža mit ihrer Herzlichkeit. Man muss ja schließlich noch einigen Lokalitäten „Hallo!“ sagen, aus „absolut reinem Pflichtbewußtsein“!Dann geht`s zufrieden, müde und beschwingt zurück nach Vis mit dem Versprechen, schon lange nicht mehr so gut geschlafen zu haben.
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